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Vom Samen bis zur Aufzucht von Cannabis Samen!

🌱 1. Die Wahl des richtigen Samens

Bevor du überhaupt keimst oder anbaust, musst du dich für den richtigen Samen entscheiden. Es gibt drei Haupttypen:

  • Reguläre Samen: Können männlich oder weiblich sein. Nur weibliche Pflanzen bilden Blüten mit THC. Du musst die männlichen Pflanzen rechtzeitig erkennen und entfernen.

  • Feminisierte Samen: Genetisch darauf gezüchtet, fast ausschließlich weiblich zu werden. Ideal für Einsteiger.

  • Autoflowering Samen: Diese blühen automatisch nach ca. 2–4 Wochen, unabhängig vom Lichtzyklus. Weniger Aufwand, aber auch etwas geringerer Ertrag.

👉 Tipp: Wenn du neu dabei bist, nimm feminisierte oder autoflowering Samen. Diese verzeihen mehr Fehler und machen dir das Leben leichter.


🌊 2. Die Keimung: Wie bringst du den Samen zum Leben?

Keimen bedeutet, den Samen dazu zu bringen, sich zu öffnen und eine kleine Wurzel (den „Keimling“) zu bilden. Du kannst so vorgehen:

Methode 1: Feuchtes Papiertuch (Klassiker)

  1. Lege den Samen zwischen zwei feuchte (nicht tropfnasse!) Lagen Küchenpapier.

  2. Pack das Ganze in einen kleinen Teller oder eine Box mit Deckel (luftdicht ist nicht nötig).

  3. Stelle das Ganze an einen warmen Ort (20–25 °C), z. B. auf ein Routergehäuse oder in einen Schrank über der Heizung.

  4. Halte es immer feucht, aber nicht nass.

  5. Nach 1–5 Tagen sollte die Wurzel erscheinen.

👉 Wenn die Wurzel etwa 0,5–1 cm lang ist, kannst du ihn einpflanzen.


🌿 3. Anzucht: Die ersten Tage im Leben der Pflanze

Sobald der Samen gekeimt ist, pflanzt du ihn ein:

  • Topfgröße: Für den Anfang reicht ein kleiner Topf (z. B. 0,3–0,5 Liter).

  • Erde: Verwende spezielle Anzuchterde (wenig Nährstoffe, locker). Keine gedüngte Blumenerde!

  • Pflanztiefe: Etwa 1 cm tief einpflanzen, Wurzel nach unten.

  • Licht: Sobald der Keimling auftaucht, braucht er viel Licht. 18 Stunden Licht pro Tag sind Standard.

  • Temperatur: Halte es warm (20–26 °C) und die Luftfeuchtigkeit bei 60–70 %.

In den ersten 10–14 Tagen wächst die Pflanze langsam. Achte darauf, dass sie nicht „spargelt“ (dünner, langer Stängel) – das wäre ein Zeichen für zu wenig Licht.


🌱 4. Wachstumsphase (Vegetative Phase)

Nach etwa 2 Wochen beginnt die „vegetative Phase“. Jetzt geht’s ans richtige Wachsen!

  • Umtopfen: Jetzt kannst du in einen größeren Topf wechseln (z. B. 5–10 Liter).

  • Licht: Bleibe bei 18 Stunden Licht pro Tag.

  • Erde oder Hydro: Die meisten Anfänger arbeiten mit Erde. Wichtig: gute Drainage (z. B. Blähton unten).

  • Gießen: Nur gießen, wenn die obersten 2–3 cm Erde trocken sind. Nicht zu viel gießen!

  • Nährstoffe (Dünger): Ab Woche 3 kannst du milden Wachstumsdünger geben (z. B. NPK 3-1-2).

👉 Tipp: Du kannst die Pflanze auch toppen oder trainieren (LST, ScrOG), um mehr Ertrag aus ihr herauszuholen.


🌸 5. Blütephase (Flowering)

Wenn du Autoflowering hast, beginnt die Blüte automatisch. Bei normalen Pflanzen musst du den Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit umstellen.

  • Dauer: Blüte dauert je nach Sorte 6–12 Wochen.

  • Erde & Dünger: Jetzt brauchst du Blütedünger (mehr Phosphor und Kalium, z. B. NPK 1-2-3).

  • Achte auf Geruch! Viele Pflanzen riechen jetzt stark. Eventuell brauchst du einen Aktivkohlefilter.

  • Luftfeuchtigkeit: Senke sie auf 40–50 %, um Schimmel zu vermeiden.


🔍 6. Wann ist die Pflanze erntereif?

Die Erntezeit erkennst du an den Trichomen (kleine Harzdrüsen) und den Pistillen (weiße Härchen):

  • Trichome: Mit einer Lupe oder Mikroskop schauen. Sind sie noch klar? Dann zu früh. Milchig = THC-reich. Bernsteinfarben = mehr CBN, sedierend.

  • Pistillen: Wenn 70–90 % braun geworden sind, ist meist ein guter Zeitpunkt zur Ernte.


✂️ 7. Ernte und Trocknung

Ernte:

  • Schneide die Pflanze am Hauptstamm ab oder entzweige sie.

  • Entferne die großen Blätter („Maniküre“).

  • Hänge sie kopfüber auf – an einem dunklen, gut belüfteten Ort (z. B. Kleiderschrank mit Umluftventilator).

Trocknen:

  • Temperatur: 18–22 °C

  • Luftfeuchtigkeit: 45–55 %

  • Dauer: ca. 7–14 Tage (je nach Bud-Größe)

👉 Die Buds sind trocken, wenn sich die Zweige beim Biegen knacken, statt zu biegen.


💨 8. Aushärtung (Curing)

Das „Curing“ ist entscheidend für Geschmack, Potenz und Wirkung!

  1. Gib die getrockneten Buds in Einmachgläser (nicht zu voll stopfen).

  2. Öffne sie in den ersten 1–2 Wochen täglich für 10–20 Minuten zum Lüften (Schimmelgefahr!).

  3. Danach nur noch 1–2x pro Woche öffnen.

  4. Dauer: Mindestens 2 Wochen, besser 4–8 Wochen.


❌ Häufige Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)

FehlerWas passiert?Wie vermeiden?
Zu viel gießenWurzelfäule, langsames WachstumNur gießen, wenn die Erde trocken ist
Falscher pH-WertNährstoffmangel trotz DüngerErde: 6,0–6,8; mit pH-Meter messen
Zu wenig LichtSpargeln, wenig ErtragStarke Growlampe nutzen, nahe an Pflanze
Zu viel Dünger„Nutrient Burn“ (verbrannte Spitzen)Weniger ist mehr! Düngerschema einhalten
Schlechte BelüftungSchimmel, SchädlingeVentilator, Luftzirkulation sicherstellen

🛠️ Was brauchst du an Ausstattung?

  • Growbox (optional, aber ideal für Kontrolle)

  • LED-Pflanzenlampe (z. B. 100–300 W, je nach Fläche)

  • Abluftsystem mit Aktivkohlefilter

  • Luftfeuchtigkeits- & Thermometer

  • Zeitschaltuhr für Licht

  • Töpfe (3–10 Liter, je nach Pflanzengröße)

  • Gute Erde oder Coco-Substrat

  • pH-Tester & ggf. pH-Regler

  • Grow-Dünger für Wachstum und Blüte


🧠 Fazit

Der Anbau von Cannabis ist nicht schwer – aber du musst Geduld, Sauberkeit und Lichtdisziplin mitbringen. Deine Pflanzen brauchen Aufmerksamkeit, aber sie danken es dir mit Ertrag, Geschmack und Wirkung. Je mehr du lernst, desto besser wird dein Ergebnis.

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