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Ein Jahr nach der Cannabis Legalisierung in Deutschland!

Ein Jahr nach der Cannabis-Legalisierung: So steht es um die Anbauvereinigungen in Deutschland

Seit einem Jahr darfst Du in Deutschland legal Cannabis anbauen – allerdings nur in einem offiziellen Rahmen, zum Beispiel in sogenannten Cannabis-Clubs. Diese Clubs sind speziell dafür gedacht, gemeinschaftlich Cannabis zu kultivieren und es anschließend an ihre Mitglieder weiterzugeben. Dabei musst Du wissen: Der Anbau ist streng geregelt und unterliegt klaren gesetzlichen Vorgaben, die im sogenannten Cannabisgesetz (CanG) festgelegt sind.

Eine aktuelle Recherche der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die bei den zuständigen Landesbehörden durchgeführt wurde, zeigt jetzt, wie viele dieser Clubs es tatsächlich schon gibt: Bis zum 15. Juli 2025 wurden bundesweit 293 Anbauvereinigungen offiziell genehmigt.

Große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Wenn Du Dir anschaust, wie diese Zahlen verteilt sind, fällt auf: Vor allem zwei Bundesländer liegen ganz klar vorn – Nordrhein-Westfalen mit 83 genehmigten Cannabis-Clubs und Niedersachsen mit 55. Beide Länder grenzen an die Niederlande, wo der Umgang mit Cannabis traditionell etwas liberaler ist. Es könnte also sein, dass sich dort eine offenere Haltung gegenüber dem Thema durchgesetzt hat – auch bei den Behörden.

Danach folgen Rheinland-Pfalz mit 27 und Baden-Württemberg mit 23 genehmigten Anbauvereinigungen. Deutlich weniger Clubs wurden bisher in anderen Bundesländern zugelassen: Berlin zählt gerade einmal 7, Thüringen 6, Mecklenburg-Vorpommern 3, Bremen 2 – und das Saarland hat bislang gar keinen einzigen Club genehmigt.

Was passiert mit den restlichen Anträgen?

Natürlich gibt es nicht nur genehmigte Anträge. In ganz Deutschland wurden mindestens 27 Anträge abgelehnt. Weitere mindestens 328 befinden sich aktuell noch im Prüfverfahren, also in Bearbeitung. Und mindestens 53 Anträge wurden von den Antragstellerinnen und Antragstellern selbst zurückgezogen – vielleicht wegen der strengen Anforderungen oder weil sich das Vorhaben als zu aufwendig herausgestellt hat.

Teillegalisierung bleibt politisch umstritten

Seit dem 1. April 2024 darfst Du unter bestimmten Voraussetzungen Cannabis konsumieren – das war ein großer Schritt in der deutschen Drogenpolitik. Gleichzeitig wurde mit dem neuen Gesetz die Möglichkeit geschaffen, in gemeinnützigen Vereinen Cannabis anzubauen und legal an Vereinsmitglieder abzugeben. Wichtig ist: Es handelt sich um eine Teillegalisierung – der freie Verkauf von Cannabis bleibt weiterhin verboten.

Diese gesetzliche Lockerung wurde damals noch von der Ampel-Koalition beschlossen, also von SPD, Grünen und FDP. Heute aber sieht die politische Lage anders aus: Mittlerweile regiert eine große Koalition aus CDU, CSU und SPD, und die ist sich nicht sicher, ob das Gesetz so bestehen bleiben sollte. Deshalb hat sie angekündigt, im Herbst 2025 eine umfassende und „ergebnisoffene Evaluierung“ des Cannabisgesetzes durchzuführen.

Das bedeutet: Es wird geprüft, wie sich das Gesetz bisher ausgewirkt hat – sowohl gesellschaftlich als auch gesundheitlich – und ob es beibehalten, angepasst oder vielleicht sogar zurückgenommen werden sollte. Wie genau diese Überprüfung ausfallen wird, ist noch offen.

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